Cabrio fahren

Die reine Freude am Autofahren

Cabrio fahren Die reine Freude am Autofahren

Worum geht es bei diesem Hobby?

Ach, wie ist das herrlich! Bei schönem Wetter einfach die Kapuze nach hinten werfen und die frische Luft genießen! Die sich ständig abwechselnden Düfte,  die sich ändernden Temperaturen und das Vogelgezwitscher beim Durchfahren von Wäldern und Feldern spüren. Geht nur mit einem Roadster oder Cabrio! Cabrio-Fahren macht glücklich! Und Cabrio-Fahren entschleunigt total, denn der Weg ist das Ziel!

Ausgerechnet die Briten haben eine großartige Roadster-Tradition. Angesichts des typischen Wetters auf der Insel aus unserer Sicht schon sehr skurril. Aber auch auf dem europäischen Festland waren Roadster und Cabrios bis in die 80er Jahre cool und begehrenswert. Ihr Image von Freiheit, Sonnenschein und einem Hauch Unvernunft lockte die Kunden an. Wer in der Stadt das Dach öffnete, fühlte sich fast wie im Urlaub.

Und es sind wieder die Briten, die im europäischen Vergleich anteilig die meisten offenen Fahrzeuge zugelassen haben, gefolgt von Deutschland und Belgien. Weit abgeschlagen sind hier überraschend die Sonnenländer Italien und Spanien. Unter den Bundesländern gibt es anteilig die meisten Cabrios in Hamburg, trotz des viel zitierten „Schietwedders“. Und unter den Landkreisen führt das bayrische Starnberg.

Vor 50 Jahren buhlten noch etwa 70 Autohersteller mit über 200 offenen Modellen um die Gunst der Käufer. Nie war das Angebot größer! 1990 dann schob der erste Mazda MX-5 in Deutschland die Welle kleiner und bezahlbarer Roadster und Cabrios noch einmal an. Jeder Hersteller wollte dabei sein und hatte kleine kompakte Autos mit Stoffdach oder einem Klappdach aus Metall im Programm.

Scheinbar parallel mit der zunehmenden Beliebtheit der SUV sanken Interesse und damit die Zulassungszahlen der Roadster und Cabrios ebenso wie bei den Coupés. Gab es 2007 auf dem deutschen Markt noch 57 verschiedene Cabrio-Modelle, so waren es 2017 nur noch 37. Und das Angebot schrumpft weiter. Immer mehr Autohersteller nehmen Cabrios und Roadster aus ihrem Portfolio, weil mit ihnen wenig Geld zu verdienen ist. Außerdem muss man fairerweise aber auch sagen, dass die Umstellung auf E-Autos viel Geld und Ressourcen bindet. Aus Sicht der Cabrio-Begeisterten schade!

Was benötigst Du dafür?

Ein Cabrio oder Roadster muss also her! Bist du dir noch nicht ganz sicher, dann mach es so wie ich: Miete dir eins für ein Wochenende. Hat es dir riesige Freude bereitet, kannst du über einen Kauf nachdenken. Dabei gilt es zunächst zu klären, ob ein zweisitziger Roadster ausreicht oder ob ein viersitziges Cabrio besser passt. Bei den Cabrios reicht dann die Spanne von klein und wendig bis groß und luxuriös. Und natürlich ist auch entscheidend, wie viel du aus deinem Geldspeicher dafür abzwacken kannst oder willst.

Die beste Zeit für den Kauf ist aus finanzieller Sicht der Herbst. Denn nach der Hauptsaison trennen sich viele von ihrem Schätzchen. Das Angebot an gebrauchten Cabrios ist dann relativ groß. Denn wie schon erwähnt: Die Modellvielfalt bei Neufahrzeugen sinkt leider von Jahr zu Jahr. Wichtig wie bei allen Gebrauchtwagenkäufen gilt ein optisch und technisch guter Zustand, Scheckheft-Pflege und ein intaktes Stoffdach. Es sollte sich problemlos in der für das Modell üblichen Zeit öffnen und schließen lassen und keine Bruchstellen aufweisen. Denn die Instandsetzung des Dachs verschlingt auf jeden Fall mehrere tausend Euro!

Wie viel kostet Dich dieses Hobby?

Beginnen wir bei den Mietfahrzeugen. Ein Wochenende bei einem Autovermieter kostet etwa zwischen 200,- und 350,- €, je nach Fahrzeugklasse und Saison. Inzwischen gibt es ja auch Privatanbieter, die ihr Auto vermieten, was für dich zwar günstiger kommt. Wichtig ist jedoch dabei aber auf jeden Fall die Klärung des Versicherungsschutzes.

Gebrauchte Cabrios und Roadster gibt es schon ab wenigen tausend Euro. Der Preis hängt natürlich von Größe, Alter, Beliebtheit und Zustand des Autos ab. Das günstigste Cabrio als Neufahrzeug ist wohl der Fiat 500 C. Man kann zwar streiten, ob es sich hier schon um ein Cabrio handelt oder nur um ein Auto mit einem riesigen Stofffaltdach. Auf jeden Fall macht das Offenfahren auch in ihm großen Spaß für ab etwa 20.000,- €. Der Mazda MX-5 Roadster kostet da schon 50% mehr. Das teuerste Cabrio ist wohl der Rolls-Royce Dawn für schlappe 330.000,- €. Wie gesagt: Geldspeicher…

Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?

Es gibt Clubs, die sich mit dem Thema Cabrio allgemein beschäftigen, oder die einen ganz bestimmten Fahrzeugtyp oder eine bestimmte Marke bevorzugen. Die Clubs organisieren gemeinsame Cabrio-Ausflüge, teilweise auch über mehrere Tage mit Übernachtung. Und es ist ja immer wieder schön, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und sich auszutauschen. Da findest du bestimmt auch etwas in deiner Nähe.

Hast Du Lust auf Wettbewerbe?

Was ich gefunden habe, waren Fotowettbewerbe. Aber vielleicht gibt es da in der Club-Szene mehr.

Ist dieses Hobby für Dich geeignet?

Fährst du mit deinem jetzigen Auto auch gerne mit heruntergelassenen Scheiben oder geöffnetem Schiebedach und lässt dir gern den Wind um die Nase wehen? Hast du einen Sinn für die Natur und kannst dir vorstellen, sie auch in Verbindung mit dem Autofahren zu genießen? Bist du auch ein wenig ein Sonnenanbeter und möchtest dir jeder Zeit Urlaubsfeeling in deinen Alltag holen? Dann ist Cabrio-Fahren auf jeden Fall etwas für dich! Alternativ vielleicht sogar in einem Oldtimer-Cabrio?!

Musst Du Rechtliches beachten?

Klar, wie bei jedem Fahrzeug die Straßenverkehrsordnung!

Wo findest Du weitere Informationen?

Leider gibt es keine Zeitschriften mehr, die sich speziell mit diesem Thema beschäftigen. Bleibt wieder nur die bekannte Daten-Kraake im Internet.

 

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