Ultraleicht-Hubschrauber

Die Königsklasse für Prinzen

Ultraleicht-Hubschrauber Die Königsklasse für Prinzen

Worum geht es bei diesem Hobby?

Im Hubschrauber auf dem Pilotensitz Platz nehmen und das Ding selbst fliegen! Ja, wie geil ist das denn? Geht nicht? Doch, es geht! Es muss ja nicht gleich so ein großer Brummer sein! Denn seit 2016 gibt es die Klasse der Ultraleicht-Hubschrauber. Und damit wird die Geschichte schon erschwinglicher.

Aber was genau ist denn eigentlich das Besondere am Fliegen eines Hubschraubers, dass es gleich zur Königsdisziplin erhoben wird? Gegenüber einem Flugzeug hat ein Hubschrauber viele Vorteile. Er kann in der Luft an einem Punkt stehen bleiben, vorwärts, rückwärts oder seitwärts fliegen, sowie im langsamen Flug sich um die Hochachse drehen. Weiterhin kann er senkrecht starten und landen und benötigt daher keine Start- und Landebahn, sondern lediglich einen hindernisfreien Platz von ausreichendem Durchmesser.

Aber all diese Fähigkeiten fordern vom Piloten Feingefühl und räumliches Denken. Und er hat im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände (und Füße) voll zu tun. In der Regel sitzt der Pilot eines Hubschraubers auf der rechten Seite. Mit der linken Hand kontrolliert er über einen Hebel (sieht aus wie die Handbremse beim Auto) die Flughöhe. Darüber wird die Anstellung der Rotorblätter (steiler oder flacher) sowie die Leistung des Motors / der Turbine verändert. Mit der rechten Hand gibt er über den S-förmig gebogenen Steuerknüppel die Flugrichtung vor: vor, zurück, seitwärts nach links, seitwärts nach rechts. Und schlussendlich verstellt er über die beiden Fußpedale den Heckrotor, um den Hubschrauber um die Hochachse nach links oder rechts zu drehen.

Übrigens: Rein theoretisch kann ein Hubschrauber bei Ausfall des Motors nicht abstürzen. Der Pilot versetzt ihn in einen steilen Sinkflug und er funktioniert wie ein Tragschrauber, bei dem der Rotor ja auch nicht von einem Motor angetrieben wird, sondern durch die Geschwindigkeit zu rotieren beginnt und damit dann für Auftrieb sorgt. Allerdings kommt es doch hin und wieder zu Abstürzen, zum Beispiel durch plötzlich auftretende Windböen oder Fallwinde oder durch Übersehen von Hindernissen.

Was benötigst Du dafür?

Zunächst schau dich ein mal um, ob vielleicht sogar in deiner Nähe Schnupper-Flüge für Ultraleicht-Hubschrauber angeboten werden. Damit kannst du dich ausprobieren und auch mal selbst die Steuerung übernehmen. Bist du begeistert, musst du eine Ausbildung zur Sportpilotenlizenz für Ultraleicht-Hubschrauber machen. Die umfasst 60 Stunden Theorie und 40 Stunden Praxis. Übrigens: Hast du schon eine Sportpilotenlizenz für Motorschirme, Tragschrauber oder andere Luftsportgeräte, reduziert sich der Umfang der theoretischen Ausbildung. Denn die Theorie ist nahezu identisch und den Unterschied macht vor allem die Technik des Ultraleicht-Hubschraubers.

Wie viel kostet Dich dieses Hobby?

Einen Schnupperflug kannst du für ungefähr 300,- € buchen (oder dir schenken lassen). Meistens dauert der Termin 60 Minuten, 30 Minuten Einweisung und Check, 30 Minuten fliegst du mit dem Steuerknüppel in der Hand. Ein einfacher Rundflug mit dem Ultraleicht-Hubschrauber für eine halbe Stunde ohne selber fliegen kostet gut die Hälfte.

Dann gibt es noch manchmal das Angebot „Pilot für einen Tag“. Wobei: Für einen Tag ist leicht übertrieben. Dauert meistens 2 Stunden, 1 Stunde davon kannst du dann selbst fliegen, die restliche Zeit ist für Einweisung, Hubschrauber checken und Auswertung. Das Angebot kostet etwa 450,- €.

Die Ausbildung zum UL-Haubschrauber-Piloten ist dann „etwas“ teurer. Da rechne mit etwa 7.000,- bis 9.000,- €, je nachdem wo du sie machst und wie lange du brauchst. Der größte Teil der Summe kommt durch die nicht gerade geringen Kosten für die Flugstunden. Aber in einem Verein oder Club ist es oft günstiger und du kannst dir für die Ausbildung mehr Zeit nehmen.

Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?

Ja, inzwischen gibt es Vereine und Clubs, die sich Ultraleicht-Hubschrauber leisten. Und hier kannst du günstig deine Ausbildung machen und danach auch fliegen. Auf den Seiten des Deutschen Ultraleichtflugverbands e.V. (DULV) findest du weitere Informationen. Ebenso bei den Seiten der Landesverbände des Deutschen Aero Clubs e.V. (DAeC).

Hast Du Lust auf Wettbewerbe?

Ganz allgemein gesehen gibt es für alle Arten von Ultraleicht-Luftsportgeräten Wettbewerbe, so auch zunehmend für die Ultraleicht-Hubschrauber. Auch hier wieder der Hinweis auf die Seiten des Deutschen Ultraleichtflugverbands e.V..

Ist dieses Hobby für Dich geeignet?

Findest du das Fliegen schon immer interessant und anziehend? Faszinieren dich Hubschrauber ganz besonders? Oder hast du vielleicht auch schon Erfahrung mit anderen Ultraleicht-Luftsportgeräten? Dann solltest du dir dieses Hobby genauer anschauen!

Musst Du Rechtliches beachten?

Hier möchte ich einfach auf deine theoretische Ausbildung verweisen. Die Profis können dieses umfangreiche Thema hundertprozentig viel besser ausführen als ich.

Wo findest Du weitere Informationen?

Ich erwähnte schon den Deutsche Aero Club e.V. (DAeC) und den Deutscher Ultraleichtflugverband e.V. (DULV). Dort gibt es zum Beispiel eine Übersicht der Landesverbände Ultraleichtflug und auch eine Auflistung der Flugschulen. So findest du auch schnell einen Verein oder Club in deiner Nähe und kannst dich direkt vor Ort schlau machen und dir alles ansehen. Oder interessiert es dich, welche Ultraleicht-Luftsportarten es sonst noch so gibt? Dafür habe ich für dich eine Übersicht Ultraleicht-Flug zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!

 

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