Worum geht es bei diesem Hobby?

Metallkunst – Also Kunst aus Metall. Was muss man sich darunter vorstellen? Das Ausgangsmaterial aus Metall wird durch Hämmern, Biegen, Schweißen oder Schmieden bearbeitet. Es entstehen Skulpturen im weitesten Sinn. Als Metall dient meist Eisen, aber auch beispielsweise Kupfer, Bronze oder Messing sind gut geeignet. Also keine Angst, eine Metallgießerei musst du für dieses Hobby daheim nicht einrichten.

Vielleicht kannst du mit dem Beruf Kunstschmied etwas anfangen? Dann kommen wir der Sache zwar schon etwas näher. Allerdings wirst du bestimmt keine Metallzäune oder -geländer anfertigen wollen, oder? Aber der Kunstschmied fertigt auch Deko-Artikel, Leuchten, Kerzenständer und vieles mehr an.

Die Anfänge der künstlerischen Metallbearbeitung begannen schon vor etwa 6.000 Jahren und liegen wohl in Babylonien. Man fand lebensgroße Plastiken, die aus vernieteten Kupferblechen zusammengefügt waren. Es gibt sogar den griechischen Gott der Schmiedekunst Hephaistos, der den Halsschmuck der Göttin Harmonia schmiedete. Heute entstehen neben den klassischen Figuren auch mehr und mehr abstrakte Werke.

Also, fangen wir mal ganz einfach an: Eine alte verrostete Schubkarre im Garten, die vielleicht als Blumenkübel dient. Dieses Bild kennst du sicherlich auch. Das Rosten kannst du künstlich beispielsweise mit Essigsäure beschleunigen. Diese Methode wird auch gern für andere Deko-Artikel aus Metall verwendet. Alternativ kannst du deine Kunstwerke natürlich auch lackieren, wenn dir das besser gefällt.

Hier noch als Anregung einige weitere Beispiele für Kunst aus Metall: Sonnenuhren, Insekten, Schmetterlinge, Blumen und Blätter, Laternen, dekorative Rankhilfen, Schilder, Vogelhäuser und -tränken, Wind- und Wasserspiele, Fantasie-Figuren, Engel, Herzen, Kerzenhalter, Windlichter, Feuerkörbe und -tonnen, Deko-Kugeln und und und…

Doch es muss nicht immer was Großes und Aufwändiges sein. Kleine Figuren aus Draht machen auch was her!

Was benötigst Du dafür?

Je nach dem, was du planst, kannst du schon mit einer Blechschere und einer Eisensäge beginnen. Eine Werkbank mit Schraubstock ist natürlich auch sinnvoll. Und Akkuschrauber sowie Hammer usw. befindet sich ja in jeder Werkzeugtasche, ohne die kaum ein Haushalt auskommt, oder?

Vielleicht willst du Teile zusammenfügen. Dann ist ein Schutzgasschweißgerät sinnvoll. Das Schutzgas bekommst ebenso wie das Schweißgerät entweder im Baumarkt oder im Metallhandel. Das Highlight ist natürlich ein Plasmaschneider, mit dem du komplizierte Figuren aus dem Blech schneiden kannst. Der benötigt allerdings auch noch Druckluft.

Als Ausgangsmaterial kann alles Mögliche dienen: Schrottteile vom Auto, ausgedientes Werkzeug, alte Muttern und Schrauben, defekte Gartengeräte, ausrangierte Haushaltsgegenstände aus Metall oder auch Metallplatten, -rohre und -profile aus dem Baumarkt.

Vieles kannst im Hobby-Keller machen. Bei Schweißarbeiten brauchst aber einen Raum, der gut belüftet werden kann. Eine Garage bietet sich da an. Aber beachte bitte Rechtliches weiter unten!

Wie viel kostet Dich dieses Hobby?

Werkzeug hat ja eigentlich jeder im Haus. Solltest du hier noch Nachholbedarf haben, reichen da anfangs sicherlich 50,- bis 100,- €. Eine solide Werkbank bekommst du für 250,- bis 600,- €, inklusive Schraubstock. Einzelne Maschinen wie Winkelschleifer oder Akkuschrauber kosten so zwischen 50,- und 200,- €.

Schutzgasschweißgeräte gibt es ab etwa 200,- € aufwärts. Den Schweißhelm für 50,- bis 100,- € nicht vergessen! Wobei es auch ein einfacher Schweißerschutzschild für 10,- bis 20,- € tut, nur hast du dann allerdings keine Hand mehr frei. Und wichtig: Schweißerhandschuhe und Leder-Schürze zusammen für um die 100,- €!

Highlight Plasmaschneider! Der ist mit etwa 150,- € gar nicht mal so teuer. Mehr kostet dich da schon die Anschaffung eines passenden Kompressors, nämlich mindestens genau so viel. Achte beim Kauf des Kompressors auf die vom Plasmaschneider benötigte Luftmenge!

Und falls du mit Essigsäure dem Rost auf die Sprünge helfen willst: Hier kosten 10 Liter etwa 30,- €.

Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?

Es gibt einige wenige Vereine für Kunst und Kultur, die sich auch mit Arbeiten aus Metall beschäftigen.

Hast Du Lust auf Wettbewerbe?

Was ich da gefunden habe, sind eher Wettbewerbe für professionelle Metallbauer im beruflichen Umfeld.

Ist dieses Hobby für Dich geeignet?

Bist du kreativ und handwerklich begabt? Hast du schon Berührung mit der Bearbeitung von Metall gehabt? Lernst du gern neue Dinge dazu und hast auch einen Platz für eine kleine Werkstatt? Dann ist dieses Hobby das richtige für dich!

Musst Du Rechtliches beachten?

Falls du jetzt eine Garage hast und willst diese komplett in eine Werkstatt umfunktionieren – Keine gute Idee! Denn eine Garage dient entsprechend der Bauordnung vorrangig als Stellplatz für Fahrzeuge. Wird die Garage also ausschließlich zur Werkstatt, zum Kellerersatz oder zum Hobbyraum umgewandelt, dann verstößt du gegen das Gesetz. Allerdings spricht nichts dagegen, wenn du zusätzlich zum Stellplatz deines Autos etwas lagerst oder dir eine Werkbank dort einrichtest, sofern der Platz ausreichend ist. Du kannst dann dein Auto für kurze Zeit vor die Garage stellen, solange du deinem Hobby frönst.

Beachte generell die Sicherheitshinweise aller Hersteller der von dir benutzten Geräte und Materialien. Benutze außerdem konsequent Schutzkleidung, Gehörschutz, Arbeitshandschuhe und Schutzbrille. Bei Handschuhen gilt: Nicht an drehenden Maschinen benutzen, ansonsten wo immer möglich die der Tätigkeit entsprechenden tragen.

Wo findest Du weitere Informationen?

Einige Schlossereibetriebe geben Seminare bzw. Workshops über die Herstellung kunsthandwerklicher Skulpturen zum Beispiel für den Garten. Außerdem findest du viele Anregungen im Netz, wie beispielsweise bei Gartentraum, DEAVITA, Handmade Kultur, Welt-24 oder beim MetallMichl. Eine witzige Gartenskulptur fertigt Christiane Baldwin auf laets.com mit einer sehr detaillierter Anleitung.

Grundsätzliche Tipps zur Bearbeitung von Metall gibt dir selbst. Beim Erlernen des Schweißens von Metall steht dir Selber machen zur Seite. Einfache Schweißprojekte für Anfänger stellt dir MONOISTA vor. Und alles zum Plasmaschneider findest du im Plasmaschneider-ABC.

Theo Schrauben erklärt in seinem Blog ganz gut verschiedene Möglichkeiten zur Herstellung von Rost. Natürlich gibt es zu diesem und allen anderen Themen auch etliche Bücher.

Es gibt also viel zu lesen und zu lernen! Aber dann bist du selbst fast ein Profi! Viel Spaß beim Gestalten mit Metall!

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